Jakobsweg

Kampf der Geschlechter – Jakobsweg

Tag 7: Die Nacht war gut gewesen, ich fühle mich ausgeruht. Heute musste ich mir einen Wecker stellen. Denn um 7:30 Uhr ist schon das Verlassen der Herberge anberaumt. Man wird dann

einfach auf die Straße gespuckt, ob man möchte oder nicht. Das Wetter ist nach wie vor sehr bescheiden. Kalt und nass. Auch die Strecke verspricht erst mal nicht viel Gutes. Es liegen 35 km vor mir entlang der Nationalstraße. Und dann ist da wieder mein altes Problem: Der Wind lässt nicht lange auf sich warten. Es hat natürlich den einen Vorteil, dass man schnell warm wird. Aber für das die Strecke nicht sehr reizvoll ist, kommt man halt nur schleppend voran.
Heute sehe ich erstmals viele Pilger mit dem Fahrrad. Das kann aber durchaus auch mit der Witterung zusammenhängen. Denn plötzlich kleben wir alle an dem gleichen Berg. Drei Männer und ich. Da ich zu anfangs das Schlusslicht bin, achte ich erst mal nicht weiter darauf. Doch ich komme ihnen immer näher und näher. Bis ich plötzlich merke, jetzt müsste ich den ersten überholen. Dann den zweiten, dann den dritten. Ich denke mir nichts dabei und radle weiter vor mich hin. In meinem eigenen Trott. Doch plötzlich beginnt eine wahre Verfolgungsjagd. Scheinbar hat das männliche Geschlecht es nicht so ganz verkraftet, dass ich sie überholt habe. Der Ehrgeiz ist gepackt. Da die Strecke relativ langweilig ist, mache ich mir einen Spaß daraus. Immer wieder ran kommen lassen, und dann wieder wegstrampeln. Nach 20 km bin ich trotzdem ziemlich durchgefroren. Füße und Beine sind nass. Ich entschließe einen Kaffee trinken zu gehen. Na, da hättet ihr aber mal drei Gesichter sehen sollen, als ich dann abgebogen bin. Ciao, see you later.

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5 Kommentare zu „Kampf der Geschlechter – Jakobsweg

    1. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich heute von einem Dreigespann -Männer – überholt wurde, in einem Tempo ….. dass ich dachte, die machen den Jakobsweg in nur 3 Tagen. Hut ab …

      1. Es gibt sehr sehr viele Japaner und Koreaner als Wanderpilgerer. Als Fahrradfahrer habe ich persönlich nur Italiener, Spanier, Schotten und vor allem einige Niederländer kennengelernt.

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