Jetzt geht die Reise los – 16. Mai 2014. Mein Jakobsweg beginnt. Von Pamplona nach Santiago mit dem Fahrrad.
Für heute
liegen erst mal 8 Stunden Zugfahrt vor mir. Da man von Madrid nach Pamplona den Schnellzug nicht mit dem Fahrrad nutzen darf, muss ich einen Regionalexpress wählen. Dieser fährt allerdings nicht direkt Richtung Pamplona, sondern macht einen kleinen – erheblichen – Umweg über Zaragoza. Aber: Ich habe ja jetzt Zeit.
Um 8.07Uhr geht die Reise los am Bahnhof Chamartín Madrid. Alles klappt problemlos. Der Fahrradplatz im Zug ist perfekt. Eine kleine Nische – ich glaube auch vorgesehen für Rollstühle. Als einziger im Waggon habe ich freie Platzwahl. Sehr schön. Wähle den Sitz mit der größten Beinfreiheit, mit Blick auf das Fahrrad. In meinem Waggon befinden sich auch die Toiletten. Juut, da kann ja nichts mehr schief gehen. Die Zugfahrt startet pünktlich. Nach 2 Minuten Fahrt kann ich von meinem guten Platz aus auch direkt zu sehen, wie mein Fahrrad zu Boden geht. Ich rette die Situation mit drei Expandern. Frau ist ja vorbereitet – dank Mann! Ich mache es mir erneut gemütlich. Kaum ist die Fahrt im Gange, bekomme ich regen Besuch im Waggon. Scheinbar sind es nicht nur die Toiletten meines Waggons, sondern die einzigen im ganzen Zug. Pech, einfach nur Pech. Scheinbar sind die Spanier in der Früh zum Zug gehechtet – ist ja gar nicht so ihre Zeit – und gefühlt jeder Zweite legt dann jetzt erstmal sein Morgenei im Zug ab. Ohropax habe ich ja dabei, aber an eine Nasenklammer habe ich nicht gedacht. Ich lenke mich ab, und erfreue mich an der schönen Landschaft. Spanien liegt in voller Blüte – ich meine damit nicht die Wirtschaft, sondern die Natur. Sattes Grün überall, ok, vielleicht ein wenig unterstützt von meiner polarisierten Sonnenbrille. Aber idyllisch, so weit das Auge reicht. In spätestens sechs Wochen ist das Land braun und verdörrt durch die Hitze.
Meine Äuglein werden müde, aber schlafen ist nicht möglich. Regelmäßig hupt der Zug. Und wenn ein Zug hupt, dann denkt man doch immer das eine …… Aber nein. Schnell stelle ich fest, dass es scheinbar in Spanien zig unbeschrankte Bahnübergänge gibt. Na, dann lieber hupen.